Konstanzer Kodex für Wissen?schaftlerinnen und Wissenschaftler zwischen Promotion und Professur (Nachwuchskodex)

Forschung an der Universit?t Konstanz
Forschung an der Universit?t Konstanz

Pr?ambel

Die Universit?t Konstanz bietet nachhaltige Rahmenbedingungen, damit junge Forschende exzellente Forschung betreiben und national und international Anerkennung finden k?nnen. Die Universit?t Konstanz steht für eine Kultur der frühen Selbstst?ndigkeit in der Forschung und unterstützt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zwischen Promotion und Professur in der Vielfalt ihrer m?glichen Karrierewege. Sie verfolgt eine Strategie der 明升体育_足球竞彩网-官网isierung, um im Wettbewerb die besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt für Konstanz zu gewinnen und umgekehrt dem hoch qualifizierten Nachwuchs als Botschafterinnen und Botschafter der Universit?t einen Ruf auf attraktive Positionen national wie international zu erm?glichen. Die Universit?t vertritt insbesondere gegenüber Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zwischen Promotion und Professur eine Kultur der Wertsch?tzung und der Anerkennung von Vielfalt. Sie setzt sich entschlossen und kreativ dafür ein, Karriere- und Entscheidungswege transparent zu gestalten und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern maximale Planbarkeit zu erm?glichen.

Im ?Konstanzer Kodex für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zwischen Promotion und Professur“ legt die Universit?t Konstanz ihre Leitlinien und Standards fest. Darauf aufbauend werden Details in fachbereichsspezifischen Zielvereinbarungen sowie der Evaluationsordnung für die Juniorprofessur definiert.

Der Kodex gilt für alle Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zwischen Promotion und Professur.

Darüber hinaus führt die Universit?t Konstanz für exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die sich unmittelbar in der Qualifikation für eine Professur befinden, die Position ?Unabh?ngige Konstanzer Nachwuchswissenschaftlerin und -wissenschaftler“ ein, mit der besondere Rechte und Standards für diese Gruppe festgelegt werden. Grundgedanke des Modells ist es, die Stellung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu verbessern und in der Vielfalt der Karrierewege untereinander gleiche Rechte und bestm?gliche unterstützende F?rderung zu gew?hrleisten. ?Unabh?ngige Konstanzer Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler“ tragen eine besondere Eigenverantwortung für ihre Karriere, indem sie ein eigenst?ndiges Forschungsprofil und eine wahrnehmbare Unabh?ngigkeit von anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern etabliert haben.

Zur Gruppe der ?Unabh?ngigen Konstanzer Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler“ geh?ren Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren, Research Fellows des Zukunftskollegs und exzellente Postdoktorandinnen und Postdoktoranden, die erkennbar eine eigenst?ndige wissenschaftliche Bet?tigung mit dem Ziel einer wissenschaftlichen Karriere ausüben. Die Zuerkennung der Position erfolgt über ein transparentes, schriftlich festgelegtes Antragsverfahren.

Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren erhalten die Position ?Unabh?ngige Konstanzer Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler“ mit ihrer Ernennung. In einigen Bereichen gelten für sie erg?nzende Regelungen. 


1. Selbstst?ndigkeit und Eigenverantwortung in der Forschung

Die Universit?t Konstanz erm?glicht Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern nach der Promotion eine frühe Selbstst?ndigkeit in der Forschung und unterstützt hiermit die Profilierung des Nachwuchses: Die eigenst?ndige Einwerbung und Durchführung von Projekten, Freir?ume für konzentrierte und kreative Forschung durch Freistellungsm?glichkeiten sowie finanzielle Anreize (zum Beispiel die Bereitstellung besonderer Mittel im Ausschuss für Forschungsfragen (AFF)) tragen dazu bei. Sie partizipieren wie alle anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Programmpauschale eigenst?ndig eingeworbener Drittmittel. Darüber hinaus sind sie antragsberechtigt im Ausschuss für Forschungsfragen (AFF).

Es gelten für alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis.

?Unabh?ngige Konstanzer Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler“ erhalten nach Zuerkennung der Position an der Universit?t Konstanz eine schriftliche, verbindliche Aussage über die Nutzung von Ressourcen, das hei?t Büro- und Laborr?ume, Verbrauchsmaterial und Forschungsmittel.

Juniorprofessorinnen und -professoren erhalten eine Grundausstattung und einen j?hrlichen Grundbetrag zur Unterstützung des Aufbaus eines eigenen Forschungsprofils. 

2. Beteiligung an der und Bef?higung zur Lehre

Die Universit?t Konstanz erwartet die Beteiligung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Lehre in einem für ihre Qualifikation f?rderlichen Umfang. Sie unterstützt die hochschuldidaktische Fortbildung.

Forschende in der Postdocphase werden früh an die ?bernahme von Betreuungs- und Prüfungsverantwortung herangeführt.

?Unabh?ngige Konstanzer Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler“ sind in Absprache mit dem zust?ndigen Fachbereich zur Durchführung eigenverantwortlicher Lehre berechtigt. Die Universit?t gew?hrt ihnen nach Ma?gabe der jeweiligen Prüfungsordnungen Prüfungsrechte für die eigenen Lehrveranstaltungen und bei von ihnen betreuten Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten.

3. Transparenz und Planbarkeit der Karrieren

Die formalen Anforderungen an Qualifikationsschritte (zum Beispiel Stellenvergabe, Zwischenevaluation, Habilitation, Tenure Track) werden zu Beginn der wissenschaftlichen T?tigkeit an der Universit?t Konstanz verbindlich formuliert und transparent gemacht: Dazu geh?rt die Festlegung von Leistungs- und Qualit?tskriterien. Diese berücksichtigen die famili?ren Bedingungen und relevante Kriterien zur Berücksichtigung von Diversit?t wie akademisches Alter. Bei der Festlegung von Besch?ftigungslaufzeiten werden die individuellen Karrierepl?ne mit bedacht.

Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern wird im Rahmen des geltenden Rechts im Wissen um die exzellente Nachwuchsf?rderung der Universit?t Gelegenheit gegeben, sich in regul?ren, kompetitiven Berufungsverfahren für Professuren an der eigenen Universit?t zu behaupten.

Die universit?tsweiten Kriterien zur Zwischenevaluation und Tenure Track-Evaluation bei Juniorprofessuren orientieren sich grunds?tzlich an den fachspezifischen Standards in Forschung und Lehre. Durch die Verdeutlichung der gestellten Anforderungen werden die Aufgabenprofile für die Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren planbarer. Das Evaluationsverfahren ist für die gesamte Universit?t Konstanz in der Evaluationsordnung für die Juniorprofessur festgeschrieben. Die Evaluationskriterien werden der Juniorprofessorin oder dem Juniorprofessor vor Aufnahme der wissenschaftlichen T?tigkeit an der Universit?t Konstanz schriftlich mitgeteilt.

Um die Planbarkeit der wissenschaftlichen Karrieren zu erh?hen, strebt die Universit?t Konstanz an, Juniorprofessuren verst?rkt mit Tenure Track-Optionen zu versehen.

Die Universit?t Konstanz ist sich bewusst, dass nicht alle Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen, die sie f?rdert, Positionen an Hochschulen oder au?eruniversit?ren Forschungseinrichtungen erhalten werden k?nnen. Sie unterstützt daher auch den Weg in Karrieren, die in andere Berufsfelder hineinführen, aktiv.

4. Beteiligung und Interessensvertretung

Die Universit?t beteiligt alle Statusgruppen des wissenschaftlichen Nachwuchses in angemessener Weise an allen Entscheidungsprozessen: ?ber die regul?re Interessenvertretung (in Senat, Sektionsgremien etc.) hinaus unterstützt und vertritt eine Prorektorin bzw. ein Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs die Interessen der Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Der Ausschuss für Forschungsfragen (AFF) ist das beratende Gremium der Universit?t Konstanz für Fragen der strukturellen Nachwuchsf?rderung.

Das Rektorat pflegt einen regelm??igen Kontakt mit der Gruppe der ?Unabh?ngigen Konstanzer Nachwuchswissenschaftlerinnen und-wissenschaftler“

5. Begleitung und wissenschaftliche Betreuungspersonen

Die Universit?t Konstanz verpflichtet sich, eine angemessene Betreuung durch erfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als wesentliche Voraussetzung für den nachhaltigen Erfolg des wissenschaftlichen Nachwuchses anzuerkennen und damit die Qualit?t der Betreuung zu sichern und zu verbessern.

Alle Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler erhalten die M?glichkeit durch eine Vertrauensperson (sogenannte Wissenschaftliche Vertrauenspersonen) von Beginn ihrer T?tigkeit in Konstanz an begleitet zu werden. Diese Vertrauenspersonen sollen durch ihre Kenntnis der Wissenschaftslandschaft einen Beitrag zur Entwicklung von Karrierezielen und zur erfolgreichen Profilierung leisten: Sie unterstützen die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Karriereplanung innerhalb des universit?ren und au?eruniversit?ren Systems und berücksichtigen dabei die geschlechter- und familiengerechte Ausgestaltung der Karrierewege.

Die Wissenschaftlichen Vertrauenspersonen k?nnen Betreuerinnen und Betreuer oder Arbeitsgruppenleiterinnen und Arbeitsgruppenleiter (soweit formal vorhanden) sein oder frei gew?hlt werden. Sie führen regelm??ige Gespr?che zur Karriereentwicklung mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zwischen Promotion und Professur. Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler k?nnen diese Begleitung ablehnen.

Juniorprofessorinnen und -professoren werden durch eine Vertrauenskommission von Beginn ihrer T?tigkeit in Konstanz an begleitet: Die Kommission besteht aus drei Vertrauenspersonen, zwei fachnahen (universit?tsintern und -extern) und einer fachfernen. Die Kommission unterstützt die Entwicklung von Karrierezielen und die erfolgreiche Profilierung. Die Vertrauenskommission vereinbart mit den Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren, unter Berücksichtigung der Leistungs- und Qualit?tskriterien, Ziele, die zu einer erfolgreichen (Zwischen-)Evaluation beitragen. Hierzu sind regelm??ige Treffen der Vertrauenskommission mit der Juniorprofessorin oder dem Juniorprofessor (sp?testens sechs Monate nach Beginn der T?tigkeit und nach 2,5 Jahren) zu vereinbaren. Vor dem Einsetzen der Vertrauenskommission wird Transparenz zu deren Mitwirken in den Evaluationen geschaffen. Die Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren k?nnen diese Begleitung ablehnen.

Bei Interessenkonflikten zwischen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern und universit?ren Einrichtungen fungiert eine der Vertrauenspersonen bzw. die gesamte Kommission als Mittler.

6. Chancengleichheit und familienfreundliche Rahmenbedingungen

Die Universit?t Konstanz praktiziert ihre Nachwuchsf?rderung im Sinne ihres Gender Kodex und ihres Gleichstellungsplans mit fachspezifischen Zielvorgaben und Ma?nahmen: Im Wissen, dass die Karrierestufe nach der Promotion für die Einbindung von Wissenschaftlerinnen besonders wichtig ist, stellt sie sicher, dass alle F?rderinstrumente und -ma?nahmen geschlechtergerecht gestaltet sind. Sie bietet Arbeits- und Forschungsbedingungen, die der Vielfalt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rechnung tragen und die ein ausgewogenes Verh?ltnis von Berufs- und Privatleben erm?glichen, wie zum Beispiel durch das Angebot von regul?rer und flexibler Kinderbetreuung und durch Unterstützung von Dualen Karrierepaaren

7. Personalentwicklung für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und begleitende F?rderma?nahmen

Die Universit?t sieht sich in der Verantwortung, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern optimale Bedingungen für ihre wissenschafts- und lehrrelevante Weiterqualifikation sowie ihre Karrieref?rderung zu bieten:

Auf der Basis des Gesamtkonzeptes der akademischen Personalentwicklung für alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Universit?t bieten das Academic Staff Development und die integrierte Hochschuldidaktik wissenschafts- und lehrrelevante Kompetenzentwicklung. Die Einrichtung arbeitet universit?tsweit für alle F?cher und unterstützt alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit professionellem Coaching (inklusive Lehrcoaching), fachübergreifenden Workshops und Information rund um die wissenschaftliche und au?erwissenschaftliche Karriere und die Hochschuldidaktik.

Ein eng verzahntes Netzwerk an universit?ren Einrichtungen wie Forschungssupport, Referat für Gleichstellung und Familienf?rderung sowie Welcome Center und Career Service unterstützen die erfolgreiche berufliche T?tigkeit des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Universit?t Konstanz. Ihre Angebote stehen allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zwischen Promotion und Professur offen. 

8. Sichtbarkeit

明升体育_足球竞彩网-官网e Sichtbarkeit ist für alle Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler eine wichtige Grundlage zur F?rderung von inner- und au?eruniversit?ren Forschungskooperationen und ist damit Teil der ?ffentlichkeitsarbeit der Universit?t: Die Universit?t wünscht die Teilnahme von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern an nationalen wie internationalen Tagungen und Konferenzen. Ma?nahmen zur Bildung von wissenschaftlichen Netzwerken des wissenschaftlichen Nachwuchses werden unterstützt. Die Universit?t ist sich der Bedeutung von Auszeichnungen und Preisen bewusst und nutzt aktiv ihr Vorschlagsrecht für Wissenschaftspreise. Alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit abgeschlossener Promotion haben die M?glichkeit auf der Forschungsplattform SciKon mit ihrer Forschung sichtbar zu werden und werden aufgefordert, sich dort zu pr?sentieren.

?Unabh?ngige Konstanzer Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler“ erhalten die Gelegenheit als eigenst?ndige Wissenschaftlerinnen bzw. Wissenschaftler auf der Website des Fachbereichs aufzutreten. 

9. Monitoring

Die Universit?t Konstanz bezieht die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses ausdrücklich in ihr Monitoringsystem ein, um zeitnah auf m?gliche Probleme auf dem Qualifikationsweg reagieren zu k?nnen und Wirkungen der geschlechtergerechten Nachwuchsf?rderung beobachten und bewerten zu k?nnen.