Die Wanderameise Eciton burchellii. ? James Herndon

Was uns Ameisen über Systemstabilit?t lehren

Wanderameisen organisieren sich kollektiv zu komplexen, anpassungsf?higen Strukturen, ohne dabei kommunizieren zu müssen – Studie der Universit?t Konstanz und des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie

Eine neue Art von Kollektivverhalten bei Ameisen wurde von einem internationalen Forschungsteam unter Leitung von Wissenschaftlern der Universit?t Konstanz und des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie entdeckt. Ameisen errichten aus ihren eigenen K?rpern sogenannte ?Gerüste“ (engl. ?scaffolds“), um Oberfl?chen mit starker Neigung zu überqueren und dabei den Verkehrsfluss auf geneigten Fl?chen zu gew?hrleisten. Diese Gerüste entstehen nicht durch Kommunikation auf Ebene der Gruppe, sondern sind das Ergebnis der Wahrnehmungen und Entscheidungen einzelner Ameisen. Sie erm?glichen jedoch der Kolonie als Ganzes, sich dynamisch an unvorhersehbare Umweltbedingungen anzupassen.

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Faktenübersicht:

  • Originalpublikation: Matthew J. Lutz, Chris R. Reid, Christopher J. Lustri, Albert B. Kao, Simon Garnier, and Iain D. Couzin (2021) ?Individual error correction drives responsive self-assembly of army ant scaffolds“, PNAS, DOI: 10.1073/pnas.2013741118
  • Ameisen der Art Eciton burchellii organisieren sich selbst zu tempor?ren Stützstrukturen, die als ?Gerüste“ bezeichnet werden, um Verkehrsst?rungen und den Verlust von Beuteressourcen beim ?berqueren geneigter Oberfl?chen zu vermeiden.
  • Die Forschungsdaten deuten darauf hin, dass das Kollektivverhalten durch das Handeln einzelner Tiere gesteuert wird, ohne dass eine komplexe Kommunikation auf Gruppenebene erforderlich ist.
  • Der vorgeschlagene Mechanismus k?nnte als Blaupause für robuste und dennoch flexible technische Systeme dienen, die ?hnliche Formen einer verteilten, dezentralen Kontrolle nutzen.
  • Die Forschungsarbeiten fanden unter der Leitung des Biologen Prof. Dr. Iain Couzin, einer der Sprecher des Exzellenzclusters ?Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour“ an der Universit?t Konstanz und Direktor am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie, sowie von Matthew Lutz, Postdoc in Couzins Labor, statt.
  • Gef?rdert durch: National Science Foundation (NSF; US), Office of Naval Research (ONR, US), Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG, Deutschland) im Rahmen der deutschen Exzellenzstrategie (EXC 2117; ?Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour“), Max-Planck-Gesellschaft (MPG, Deutschland), Australian Research Council (ARC, Australien), Santa Fe Institute (US), und Princeton University (US).