Diversity in der Beratung

Vorwort

Dieser Text richtet sich prim?r an jene Beratenden der Universit?t, die in ihrer Funktion in den Fachbereichen oftmals Anliegen von Studierenden oder Mitarbeitenden haben, die über einfache Informationsanfragen hinausgehen. Da viele dieser Berater*innen, zumindest oft zu Beginn, keine tiefergehende Berater*innenausbildung haben, soll dieser Text einige Grunds?tze für professionelle Beratungen festhalten und darüber hinaus externe Hilfsquellen zur Verfügung stellen.

Die hier festgehaltenen Standards sollen als Orientierung dienen und dabei helfen, ein Selbstverst?ndnis über die Rolle als beratende Person zu erlangen. Sie stellen aber keineswegs das letzte Wort in dieser Hinsicht dar und sollten immer durch weitere Fortbildungen erg?nzt werden. Zu diesem Zweck wurde auch eine Sammlung mit Unterstützungsangeboten innerhalb und au?erhalb der Universit?t angeh?ngt.

Die Berater*innen der Universit?t Konstanz orientieren sich an diesen Standards als Grundlage ihrer Arbeit, um eine qualitativ hochwertige Beratung für alle garantieren zu k?nnen.

Qualit?tsstandards

Die Beratung ist professionell:

Die Berater*innen…

• sorgen für ein professionelles Setting (Auftragskl?rung, Transparenz über den Prozess, M?glichkeiten und Grenzen, …).
• beraten ergebnisoffen auf der Grundlage der jeweils geltenden Bestimmungen (z.B. Prüfungsordnungen).
• verpflichten sich zu regelm??igen inhaltlichen und methodischen Weiterbildungen und der Nutzung der gegenseitigen kollegialen Beratung und Supervision, in dem Rahmen, in dem ihre Position dies vorsieht und erm?glicht.

Die ratsuchenden Personen stehen im Mittelpunkt:

Die Berater*innen…

• kl?ren die Anliegen der ratsuchenden Personen und überprüfen regelm??ig ob sich diese Anliegen und Bedürfnisse sich ver?ndert haben. Sie unterstützen beim Auffinden individueller L?sungsm?glichkeiten und helfen den Ratsuchenden dabei eigene Wege zu entwickeln und zu gehen.
• berücksichtigen die pers?nlichen Interessen, Kompetenzen und individuellen Lebensumst?nde der Ratsuchenden (gesundheitliche, famili?re, soziale Anforderungen).
• beraten unabh?ngig von Interessen Dritter und sollen das Interesse der ratsuchenden Person in den Fokus stellen.
• versuchen, im gegebenen Rahmen, ein r?umlich und zeitlich flexibles Kontaktangebot zu erm?glichen.

Die Beratung ist vertraulich:

• Grunds?tzlich unterliegen alle Berater*innen der Schweigepflicht. Ohne Zustimmung der ratsuchenden Personen werden keine Informationen an Dritte weitergegeben, es sei denn es besteht akute Selbst- oder Fremdgef?hrdung. Dritte sind in diesem Fall Personen, die au?erhalb des Systems der universit?ren Beratung stehen, ein fachlicher, kollegialer Austausch ist davon nicht betroffen.

Diversity wird berücksichtigt:

Die Berater*innen…

• beraten auf Grundlage der Informationen der Ratsuchenden und lassen sich nicht von Informationen oder Meinungen Dritter leiten. Ebenso sind sie sich bewusst, dass alle Menschen Vorurteile, Stereotypen und vorgefasste Meinungen haben und versuchen diese zu reflektieren und ihren Einfluss zu minimieren.
• achten auf eine positive und wertsch?tzende Kommunikation (z.B. diskriminierungsfreie Sprache und aktives Zuh?ren).

Die Rolle als beratende Person:

Die Berater*innen…

• übernehmen die Verantwortung für den Beratungsprozess.
• leiten, mit Zustimmung der Ratsuchenden, ggf. an zust?ndige Stellen weiter und empfehlen weitere Hilfsangebote. Somit nutzen sie die Expertise der Kolleg*innen zur bestm?glichen Beratung der Ratsuchenden.
• kennen die beratenden Kolleg*innen und das Gesamtnetzwerk Beratung der Universit?t Konstanz.
• verpflichten sich mit anderen Stellen der Universit?t Konstanz zu kooperieren.