Diversity-Kodex der Universit?t Konstanz

Pr?ambel

Die Universit?t Konstanz bekennt sich zur Vielfalt ihrer Mitglieder und Angeh?rigen. Sie f?rdert eine diskriminierungsfreie Organisations- und Wissenschaftskultur, in der alle Mitglieder und Angeh?rigen ihre Ziele bestm?glich erreichen k?nnen. Als Reformuniversit?t führt sie ihre Gründungsvision, Bildungs- und Chancengerechtigkeit zu realisieren, konsequent weiter. Die Universit?t übernimmt eine gesellschaftspolitische Verantwortung. Ihre Selbstverpflichtung manifestiert sich bereits in der Unterzeichnung der ?Charta der Vielfalt“ (2014) sowie der ?Richtlinie gegen Diskriminierungen und sexualisierte Gewalt“ (2015) und zeigt sich in der Zertifizierung durch das Audit ?Vielfalt gestalten“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft (2018).

1. Diversity-Verst?ndnis der Universit?t Konstanz

Im Umgang mit Vielfalt verfolgt die Universit?t drei zentrale Ans?tze: ihre Anerkennung, die F?rderung gleichberechtigter Teilhabe aller Mitglieder und Angeh?rigen und die St?rkung von Antidiskriminierung. Wir verwenden den aus dem US-Amerikanischen entlehnten Begriff Diversity, der diese Ans?tze umfasst.

  • Vielfalt anerkennen bedeutet, sie als gesellschaftliche Realit?t und eigenst?ndigen Wert zu sch?tzen. Alle Mitglieder und Angeh?rigen k?nnen ihre Potentiale gleicherma?en entfalten. Vielfalt umfasst pers?nliche und soziale Merkmale wie Alter, Geschlecht, Hautfarbe, k?rperlicher oder gesundheitlicher Zustand, Lebens- und Familienmodelle, ethnische, nationale, soziale oder ?konomische Hintergründe, geschlechtliche Identit?ten und sexuelle Orientierungen.
  • Gleichberechtigte Teilhabe erm?glichen hei?t, Chancengerechtigkeit im Studium und beim Zugang zu allen Qualifikationsm?glichkeiten und -stufen, zu Stellen, Gremien und Netzwerken zu f?rdern. 
  • Antidiskriminierung st?rken bedeutet, direkte und indirekte Diskriminierung aktiv zu vermeiden. Die Universit?t berücksichtigt individuelle Lebensumst?nde, um Nachteile auszugleichen. Dies geschieht insbesondere bei der Abfassung formaler Regelungen, bei der Ausübung informeller Praktiken, bei der Ausbildung von Qualifikationswegen, bei der Gestaltung von Auswahlprozessen und Beratungsstandards und beim Einsatz von Mitteln. Hier gilt es, sachlich nicht begründete Barrieren abzubauen und institutionelle ?ffnungsprozesse zu st?rken.

2. Positives Diversity-Klima – ein gesamtuniversit?res Ziel

Diversity-Klima beschreibt, in welchem Ma?e die Mitglieder und Angeh?rigen der Universit?t eine Offenheit für und Wertsch?tzung von Vielfalt wahrnehmen und Raum für Entfaltungsm?glichkeiten in Studium und Beruf finden. Um ein positives Diversity-Klima zu erm?glichen, ist es wichtig, dass alle Mitglieder und Angeh?rigen in ihrer Kompetenz gest?rkt werden, vorurteilsfrei zu bewerten und zu begutachten. Daher bemühen sich insbesondere die Führungskr?fte, Urteile über Leistungen und Potentiale im Studien- und Arbeitskontext kritisch zu reflektieren, Stereotypisierungen zu vermeiden und auf eine diskriminierungsfreie Kommunikation zu achten.

3. Diversity in Studium, Lehre und Forschung

Die Universit?t strebt Heterogenit?t unter Studierenden, Lehrenden und Forschenden an und f?rdert die kritische Reflexion gesellschaftsrelevanter Diversity-Themen. Forschungsbedingungen sind chancengerecht gestaltet und Begutachtungen werden diskriminierungsfrei und nach transparenten Kriterien durchgeführt. Studieng?nge und ihre Lehr- und Lernformen berücksichtigen die Vielfalt der Studierenden.

4. Diversity in Personalentwicklung und Nachwuchsf?rderung

Bei der Gewinnung von Personal für alle Leistungsbereiche legt die Universit?t Wert auf transparente und faire Prozesse, von der Ausschreibung bis zur Personalentwicklung. Rechte, Pflichten, interne Verfahrenswege und Angebote bei Schwierigkeiten und Konflikten werden klar kommuniziert und dienen auch der Antidiskriminierung sowie der F?rderung eines positiven Diversity-Klimas. Führungskr?fte f?rdern eine Diversity-gerechte Organisations- und Wissenschaftskultur und unterstützen die Teilhabe und das Empowerment unterrepr?sentierter Gruppen.

5. Diversity in Organisationsentwicklung und Qualit?tsmanagement

Als Lernende Organisation überprüft die Universit?t ihre Strukturen und Prozesse auf Mechanismen der Diskriminierung. Im Struktur- und Entwicklungsplan werden Ziele, Ma?nahmen, Ressourcen und Zust?ndigkeiten festgehalten. Ein dafür zust?ndiges Gremium schl?gt dem Rektorat geeignete Ma?nahmen vor.

Der Diversity-Kodex wurde am 13. Februar 2019 im Senat der Universit?t Konstanz verabschiedet.