Bildschirmarbeitsplatz

Und Ergonomie

Sitzen Sie bequem?

Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, steifer Nacken, Taubheitsgefühl in den Fingern, brennende Augen sind typische Symptome, wenn man den ganzen Tag am Schreibtisch vor einem Bildschirm sitzt. Dies sind aber auch typische Symptome einer statischen, einseitigen oder eint?nigen Belastung, die langfristig zu Beschwerden und auch Sch?digungen der Muskulatur und Wirbels?ule führen k?nnen. Und dies sind ?nur“ physische Folgen.

Folgesch?den k?nnen aber leicht vermieden werden, wenn man auf die ?richtigen Arbeitsmittel“, deren richtige Handhabung und nicht zuletzt auf sich selbst und sein Wohlbefinden achtet. Dynamisches Sitzen sowie idealerweise auch gelegentliches Aufstehen und abwechselnd sitzende und stehende Arbeit sind effektive Methoden, um zu Ihrer Rückengesundheit beizutragen. Seien Sie bei Ihren Arbeitsmitteln also w?hlerisch! Wir unterstützen Sie dabei.

Der richtige Bürostuhl

Stuhl
Stuhl ? CC0

Das Sitzm?bel ist im Bezug auf Ihre Rückengesundheit Ihr wichtigstes Arbeitsmittel. Der Stuhl sollte natürlich in erster Linie bequem sein. Schlie?lich benutzen Sie ihn mehere Stunden t?glich. Das alleine reicht aber nicht aus: Sitzposition, Sitzfl?chenneigung, H?he der Sitzfl?che sowie Neigung und H?he der Rückenlehne sollten individuell an Ihren K?rper angepasst werden k?nnen. Armlehnen bzw. Armauflagen sind optional. Manche stehen drauf, andere hassen sie. Wichtig ist jedoch, dass Sie zur Entspannung ihre Arme irgendwo auflegen k?nnen. Wenn Ihr Stuhl keine oder keine geeigneten Armlehnen hat, muss der Schreibtisch ausreichend Fl?che bieten. Fest steht allerdings: Armauflagen entlasten die Schulter- und Nackenmuskulatur und bieten Hilfe beim Aufstehen und Hinsetzen.


Die richtige Sitzhaltung

Die Rückenlehne dient der optimalen Unterstützung Ihrer Wirbels?ule. Sie unterstützt dynamisches Sitzen, Ihre Rückenmuskulatur und entlastet so Ihre Bandscheiben. Sie werden die richtige H?heneinstellung der Rückenlehne sofort bemerken, wenn Sie sich leicht zurücklehnen: Es fühlt sich angenehm an und drückt nicht. Achten Sie auch darauf, dass Sie m?glichst aufrecht sitzen und nicht in eine vermeintlich ?bequeme“ aber in Wirklichkeit eher sch?dliche Rundrückenhaltung fallen.

Die Sitzh?he sollte so gew?hlt werden, dass natürlich ausreichend Abstand zwischen Oberschenkeln und Tischplatte besteht. Die Sitzh?he gilt dann als optimal, wenn Sie Ihre Unterarme flach auf die Tischplatte legen und diese um 90° zu den Oberarmen abgewinkelt sind. Auch Ihre Beine sollten einen Winkel von 90° zu den Oberschenkeln bilden, wenn die Fü?e flach auf dem Boden stehen. Wenn alle Winkel ok sind, aber die Beine an der Tischplatte ansto?en, ist der Schreibtisch zu niedrig! Wenn die Arme bequem aufliegen und die Fü?e baumeln, ist die Platte zu hoch! Eine Fu?stütze schafft Abhilfe.

Die Sitzneigung sollte so eingestellt sein, dass Ihr Becken leicht nach vorne kippt, sich sozusagen ??ffnet“. Ist die Sitzfl?che nach hinten gekippt, fühlt sich das vielleicht zun?chst bequemer an, weil man nicht das Gefühl hat, nach vorne zu rutschen. Dabei wird aber auch der Unterbauch gestaucht, was nach kurzer Zeit unangenehm wird, insbesondere nach einer ausgiebigen Mensa-Mahlzeit.


Der Monitor

Haben Sie noch einen alten R?hrenmonitor? Weg damit! Der hat an Ihrem Arbeitsplatz nichts mehr verloren, h?chstens in einem Museum für die Frühgeschichte der Computertechnik!

Ihr Monitor sollte im Idealfall gro?, flach und blendfrei sein. Die Mattscheibe muss nicht unbedingt matt sein, aber keine st?renden Reflexe aufweisen.

Die Aufl?sung des Monitors muss so hoch sein, dass Schriften (auch kleine) klar und deutlich mit scharfer Umrandung und nicht fransig dargestellt werden. Schwarz sollte schwarz sein und nicht dunkelgrau.

Flimmert Ihr Monitor oder sehen Sie nur noch seltsame grüne Symbole, die nach unten fallen? Weg damit!


Den Monitor richtig auf- und einstellen

Tageslicht kann unter Umst?nden blenden oder Reflexe auf dem Monitor verursachen. Stellen Sie Ihren Monitor so ein, dass er m?glichst parallel zum Lichteinfall steht, das Licht also von der Seite kommt und weder von vorne noch von hinten. Unn?tig zu erw?hnen, dass der Schreibtisch natürlich auch senkrecht zum Fenster stehen muss!

Die H?he sollte so eingestellt sein, dass Sie leicht nach unten sehen. Als Faustregel gilt: Oberkante des Monitors maximal in Augenh?he, eher etwas niedriger. Achten Sie aber darauf, dass Sie Ihren Kopf nicht zu stark nach vorne neigen müssen, um noch etwas erkennen zu k?nnen. Ihr Genick wird sich nach kurzer Zeit melden! In Zahlen: Die Bildmitte sollte ca. in 35° Neigung von der Horizontalen nach unten abweichen. Der Blickwinkel auf die Tastatur sollte ca. 60° betragen.

Neigen Sie den Monitor entsprechend leicht nach oben, aber nur leicht (Wasser sollte nach unten ablaufen k?nnen).

Der Sehabstand sollte so gew?hlt werden, dass Sie die Schrift auf dem Monitor noch leicht lesen k?nnen, ohne die komplette Monitorfl?che für die Darstellung nur eines einzigen Wortes auszufüllen. Weiter weg als eine ausgestreckte Arml?nge ist zuviel. Und wenn Sie mit der Nase den Bildschirm berühren, ist dieser zu nah. Im Zweifel lieber etwas weiter weg als zu nah, damit Sie bei ausreichender Schriftgr??e die Augen nicht überanstrengen. Mit zunehmendem Alter wandert der sogenannte Nahpunkt, also der Abstand, bei dem man noch ohne Anstrengung fokussieren kann, in die Ferne. Bei 50 j?hrigen sind dies meist ca. 50 cm. Optimal sind ca. 70 – 80 cm Abstand bei einer Monitordiagonale von 21 Zoll.

Bildschirmarbeitsplatzbrillen

Monokel
Monokel ? CC0

Wenn die Sache mit dem Sehabstand beim besten Willen nicht hinhaut, k?nnte es sein, dass eine Brille Abhilfe schafft. Runzeln Sie nicht die Stirn oder kneifen die Augen solange zusammen bis der Arzt kommt. Sprechen Sie ihn vorher selbst an. Unser Betriebsarzt ber?t Sie gerne.

In der Regel bekommen Sie schnell und unkompliziert ein Rezept. Das Beste ist: Ihr Arbeitgeber übernimmt die Kosten. Bitte beachten Sie allerdings: Dies ist keine übliche Lesebrille – sie ist wirklich ganz speziell für die Arbeit am Monitor konzipiert. Und ganz wichtig: Sie geh?rt streng genommen dem Arbeitgeber.

Das ganze Prozedere rund um die Bildschirmarbeitsplatzbrille ist auf der Webseite der Arbeitsmedizin ausführlich in Prosa gefasst.


Die richtige Raumbeleuchtung

Flutlicht
Flutlicht ? CC0

In Ihrem Zimmer muss es hell genug sein, das ist selbstverst?ndlich. Achten Sie aber bitte darauf, dass die Beleuchtung Sie nicht blendet, direkt oder durch Reflexionen. Die meisten Deckenlampen sind so gestaltet, dass Blendungen durch Lamellen in den Lampen nicht m?glich sind. Bei Schreibtischlampen ist dies nicht immer so.

Auch die Lichtfarbe ist nicht unwichtig: In den meisten F?llen wird sogenanntes ?Warmwei?“ als angenehm empfunden. Vermeiden Sie grelle Farben. Die geh?ren in die Kneipe, aber nicht in Ihr Büro.

Sonnenschutz

Zugegeben, Sonnencreme am Bürofenster hilft wenig. Dafür aber geeignete Sonnenblenden. In den meisten F?llen k?nnen die Bürofenster über au?en angebrachte Jalousien vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden.

Falls au?en kein Sonnenschutz zur Verfügung steht, sollte wenigsten innen einer sein. Moderne Innenraumjalousien lassen sich komplett ?ffnen oder schlie?en und die Neigung bzw. Stellung zur Sonne individuell anpassen. Au?erdem sind sie im Idealfall reflexarm und streuen das Licht anstelle es zu bündeln.


Der Schreibtisch

Alte Schreibmaschine ? CC0

Erreichen Sie alle Ihre Arbeitsmittel, ohne einen Greifer benutzen zu müssen? Oder füllen Monitor und Tastatur bereits Ihre Arbeitsfl?che aus? Dann müssen Sie etwas ?ndern!

Wenn Sie Ihre Unterarme einmal bequem vor sich auf die Tischplatte legen und dann ?Scheibenwischer“ spielen, sollten alle Arbeitsmittel auf dem Tisch liegen bleiben. Dann haben Sie ausreichend Platz zum Arbeiten. Die Arbeitsmittel platzieren Sie idealerweise um die unsichtbaren Umrisse Ihrer Scheibenwischerfigur herum, so dass Sie diese noch bequem erreichen k?nnen, ohne sich auf den Tisch legen zu müssen. Ein üblicher Schreibtisch hat eine Tiefe von 70 – 80 cm und eine Breite von mindestens 1,50 m.

Die H?he der Tischplatte ist bei einem ?statischen“ Tisch rund 70 cm. Einige sind um ein paar cm variabel. H?henverstellbare Schreibtische sind stark im Kommen: Sie erm?glichen es, dass Sie zwischendurch Ihre Arbeit im Stehen verrichten k?nnen und so zwischen Stehen und Sitzen wechseln k?nnen. Dies ist gesund, gut für den Rücken, die Haltung und Ihre gesamte Muskulatur.


Kabelsalat?

Kabelsalat
Kabelsalat ? CC0 Creative Commons

Sehen Sie einmal unter Ihren Schreibtisch. Was sehen Sie au?er gro?en Staubflocken? Kabelsalat? Nicht gut! Sicherlich ist es spannend, gelegentlich herauszufinden, welches Kabel wohin führt. Das ist jedoch nicht gut für den Rücken und Sie sto?en sich allenfalls den Kopf beim Aufstehen.

Es geht nicht nur darum, sich nicht mit den Beinen in Kabeln zu verheddern, sondern auch darum, dass auf Dauer keine Kabel besch?digt werden und dann unsch?ne Effekte durch elektrischen Strom verursacht werden. Ein kaputter Computer w?re das kleinste ?bel.

Achten Sie bitte darauf, dass alle Anschlusskabel sauber verlegt sind und zwar so, dass Sie sie mit den Beinen nicht versehentlich irgendwo herausrei?en k?nnen.